Zwönitzer SPEICHER startet in das digitale Zeitalter

Für die Zwönitzer ist der imposante Industriebau in einer Nebengasse vom Markt seit Jahrzehnten schlicht „Der Speicher“. Speichern im Sinne von beherbergen soll das mehrstöckige Gebäude zukünftig Innovationsdienstleister und Gewerbetreibende, die unter anderem eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Stadt als Modellkommune „Smart City“ spielen.

Der Bau wurde in der Zeit der Industrialisierung der Region im Jahre 1912 als mechanische Buntweberei errichtet. Der Betrieb umfasste 300 Webstühle sowie alle Zubehörmaschinen bis zur Veredelung. Das Unternehmen beschäftigte über 200 Mitarbeiter und 250 Heimarbeiterinnen. Gewebt wurden Hemden, Bett- und Handtücher und weitere Produkte aus selbst produzierten Flanellen. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise wurde 1931 das Konkursverfahren eröffnet. 1938 wurde aus dem Industriegebäude dann der „SPEICHER“, da die Immobilie durch die Firma Emil Bauer, einem Getreide- und Futtermittelhändler aus Zwönitz, erworben und als Getreidespeicher, auch später durch volkseigene Betriebe, genutzt wurde.

Im Jahr 1993 erwarb das Unternehmen Gebr. Roth das Industriedenkmal und nutzte es für den Handel mit Baustoffen. 2018 veräußerte schließlich Gebr. Roth die Immobilie an die Stadt Zwönitz. Im künftigen Innovations- und Gewerbezentrum wird über allem das Wort Digitalisierung stehen und Gründern und Visionären ideale Räume und optimale Bedingungen für eine kreative Arbeitswelt geben.

Text: Sabine Schulze-Schwarz