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Auf dem Land fühlen sich Migranten besser integriert

Zugewanderte sind heute integrierter als vor zehn Jahren, zeigt eine Studie. Besonders gut gelingt das Zusammenleben auf dem Land – aber es gibt Ausnahmen.

In Deutschland leben so viele Menschen mit Wurzeln in anderen Ländern wie noch nie: Knapp ein Viertel der Gesamtbevölkerung in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. In der öffentlichen Debatte wird meist kritisch über die Herausforderungen bei der Integration diskutiert, aber eine neue Studie zeigt, dass Zugewanderte viel besser integriert sind als noch vor zehn Jahren. Das geht aus der repräsentativen Untersuchung "Migranten, Meinungen, Milieus" hervor, die im Auftrag des Bundesverbands für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) durchgeführt wurde.

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Integration gelingt demnach im ländlichen Raum und in kleinen Orten besser. Dort haben Zugewanderte mehr Kontakt mit der deutschen Bevölkerung, dort beteiligen sie sich auch häufiger auf lokaler Ebene in Vereinen und Parteien. In Großstädten hingegen ist die Spaltung groß – auch unter den Zugewanderten selbst.

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Die Ergebnisse zeigen: Die Lebenswelten, Werte und Einstellungen von Menschen mit anderen Wurzeln driften zunehmend auseinander. Immerhin sind in den vergangenen zehn Jahren nicht nur durch die Fluchtbewegung 2015, sondern auch durch die EU-Osterweiterung und die Globalisierung allgemein viele Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen. Migrantinnen und Migranten haben dabei oft mehr mit Deutschen aus ihrem eigenen sozialen Milieu gemeinsam als mit ihren Landsleuten in anderen Milieus. "Die gleiche nationale Herkunft oder Religionszugehörigkeit zu besitzen bedeutet nicht, auch Lebensplanung und -gestaltung zu teilen", schlussfolgern die Studienautoren.

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Was die Integration angeht, dominiert Zuversicht: 80 Prozent gaben an, sich den Deutschen nahe zu fühlen. Zwei Drittel der Befragten schätzen das Zusammenleben zwischen Migranten und Deutschen als sehr gut oder gut ein. Auffällig dabei ist: Je mehr Kontakte die Befragten mit Deutschen haben, desto positiver bewerten sie auch das Zusammenleben und die Integration. Vielfach verstehen sich die Zugewanderten aus der Mitte und der modernen Milieus gar nicht mehr als Migrantinnen und Migranten. Sie haben in der Regel zwar ein bikulturelles Selbstverständnis, fühlen sich aber in Deutschland zu Hause.


Quelle: Zeit Online vom 21.11.2018, Tina Groll