TU Chemnitz: Annäherungen an das Thema „Heimat“

Im Wintersemester 2017/2018 startet öffentliche Vortragsreihe „Heimat“ der Juniorprofessur Grundschuldidaktik Philosophieren mit Kindern

Heimat ist eines dieser Worte, die beim Hören völlig klar sind und beim Nachdenken immer unklarer werden. „Der Heimatbegriff gilt in Deutschland als ein politisch und historisch vorbelasteter Begriff, welcher als veraltet und unangemessen für die Diskurse zum gegenwärtigen politischen Geschehen erscheint. Interessanterweise erfährt er trotz dieser vorbelasteten Geschichte nicht nur in der alltäglichen Lebenswelt, sondern auch im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich eine unerwartete Konjunktur. Das Bedürfnis nach der Beschäftigung mit dem Thema Heimat findet sowohl aus der individuellen als auch aus der gesellschaftlichen Ebene statt“, meint Jun.-Prof. Dr. Minkyung Kim, Inhaberin der Juniorprofessur Grundschuldidaktik Philosophieren mit Kindern an der Technischen Universität Chemnitz. In diesen Debatten erscheine der Heimat-Begriff in einem spannungsreichen Verhältnis zu Begriffen wie Globalisierung, Flexibilität oder Migration. Ist Heimat ein fester Ort, an dem man gern ist und immer wieder zurückkommen mag? Oder ist Heimat flexibel, wenn sich Orte zur Heimat entwickeln – je nachdem, wo man gerade lebt und sich wohlfühlt? Oder beides? Wie entsteht dieses Gefühl, an was heftet es sich? Und wie wird darüber gesprochen?

Die Juniorprofessur Grundschuldidaktik Philosophieren mit Kindern an der TU Chemnitz widmet sich im Wintersemester 2017/2018 mit drei Vorträgen derartigen Fragen und lädt Interessierte dazu ein, sich dem Thema philosophisch, künstlerisch-dokumentarisch und soziologisch anzunähern. Jeder Vortragsabend beginnt um 18 Uhr im Lehrsaal im 4. OG des Rawema-Gebäudes in Chemnitz, Straße der Nationen 12. Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden, Lehrenden und Interessierten. Der Eintritt ist frei.

Am 23. Oktober 2017 beginnt die Vortragsreihe „Heimat“ mit dem Vortrag von Prof. Christian Neuhäuser von der TU Dortmund. Sein Vortragstitel lautet „Was ist Integration und was soll sie leisten?“. Der Referent geht auf die zunehmende Pluralisierung offener Gesellschaften durch Migration ein und plädiert in seinem Vortrag dafür, dass es bei Integration normativ gesehen nicht einfach nur um Sicherheit oder soziale Ordnung geht, sondern darum, dass alle Menschen innerhalb einer staatlich organisierten Gesellschaft in Selbstachtung leben können.

Die nächsten Termine:

30. November 2017
Professorin Sung-Hyung Cho (Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken):
„Meine Brüder und Schwestern im Norden“ (Filmvorführung und Podiumsdiskussion)

14. Dezember 2017
Prof. Dr. René Gründer (Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim):
„Götter des Selbst, des Landes oder des Volkes?
Ethnografische Erkundungen zu ‚Beheimatungsprozessen‘ in neuheidnischen Glaubensgemeinschaften“


Weitere Informationen erteilt Jun.-Prof. Dr. Minkyung Kim,
Juniorprofessur Grundschuldidaktik Philosophieren mit Kindern, Zentrum für Lehrerbildung der TU Chemnitz,
Telefon 0371 531-34431, E-Mail minkyung.kim@zlb.tu-chemnitz.de.


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Quelle: Pressemitteilung der Technischen Universität Chemnitz vom 17. Oktober 2017