Ali und das Abenteuer Erzgebirge

Ein Praktikum führte den Architekturstudenten aus Indien nach Walthersdorf. Aufregende Monate bei Planwerk 13 liegen hinter ihm. Und oben drauf gab es ein Sahnehäubchen.

Walthersdorf. Wenn er ihn hätte mitnehmen können, er hätte den ganzen Schnee eingepackt. "Das ist das Allerbeste an Deutschland", findet Ali Zohaib. Zum ersten Mal in seinem Leben hat der 22-jährige Architekturstudent aus Indien eine Winterlandschaft gesehen. Das war für ihn das Sahnehäubchen - hat ein Praktikum perfekt gemacht, das er im Architekturbüro Planwerk 13 in Walthersdorf absolvieren konnte. In dieser Woche hieß es Abschied nehmen vom Team und vom Erzgebirge. Nach aufregenden fünf Monaten und dem besten Teil seines Studiums bisher, wie Ali Zohaib sagt. Er kann sich gut vorstellen, später wiederzukommen und eine Zeit lang hier zu arbeiten. Bis dahin will er versuchen, Deutsch zu lernen. Das hat trotz Sprachkurs in der recht kurzen Zeit noch nicht geklappt.

"Verstehen kann er es ganz gut. Nur das Sprechen ist noch schwierig", sagt Geschäftsführer Jürgen Schmiedgen. Für ihn und seine Kollegen war es eine Premiere, einen ausländischen Praktikanten zu betreuen.

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Doch wie kommt ein junger Inder ausgerechnet zu einem Planungsbüro im Erzgebirge? Eine Freundin hatte ihn auf das Elldus-Ressort in Oberwiesenthal aufmerksam gemacht - und Bilder davon stehen auf der Internetseite des Unternehmens. Die Architekten aus Walthersdorf haben die Anlage geplant - daher wird sie dort als Referenz aufgeführt. Als Ali Zohaib Planwerk 13 im Netz gefunden hatte, schickte er im April 2017 eine Mail mit seinem Portfolio los. Mit Erfolg: Vier Monate später trat er seine Praktikumsstelle im Crottendorfer Ortsteil Walthersdorf an. Neues Land, fremde Sprache, andere Kultur: Wie hat er sich gefühlt? "Das war schon alles sehr aufregend, aber Angst hatte ich keine", sagt er.

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Quelle: Freie Presse vom 27.01.2018, Annett Honscha